Artikel von Erich Metterlein
In diesem Newsletter werden wesentliche Aspekte der Schenkelhilfen behandelt – so weit ein Newsletter dies zulässt. Nachdem die Deutsche Reitlehre im Alltag allgegenwärtig ist, bleibt es nicht aus, sich auch damit auseinander zu setzen und Unterschiede zu einem „Reiten in Leichtigkeit“ heraus zu arbeiten. Aber die Légèreté ist kein festgefügtes Reitsystem im Sinne einer HDV (Heeresdienstvorschrift), auf der die Richtlinien der FN aufbauen. Die Légèreté ist die Suche nach Leichtigkeit – und daran soll man sie messen.
Schenkelhilfen
- Der vorwärts treibende Schenkel: Schwung oder Impulsion?
- Warum geht ein Pferd vorwärts, wenn man die Schenkel anlegt?
- Vorgehensweise bei der Schulung
- Der separate Einsatz der Hilfen
- Der seitwärts treibende Schenkel
- Der verwahrende Schenkel
- Was der Schenkel nicht kann
- Der vorwärts treibende Schenkel: Schwung oder Impulsion?
Wenn es um die Qualität der Vorwärtsbewegung geht, ist in der Regel von Schwung die Rede: „Schwung ist die Übertragung des energischen Impulses aus der Hinterhand auf die Gesamt-Vorwärtsbewegung des Pferdes. Ein Pferd geht schwungvoll, wenn es energisch abfußt und in der Schwebephase mit seinen Gliedmaßen gut nach vorne durchschwingt. (…) Der Schritt weist keine Phase der freien Schwebe auf und kann daher auch nicht schwungvoll sein. (…) Guter Schwung ist gegeben, wenn sich die Sprunggelenke sofort nach dem Abfußen energisch vorwärts aufwärts bewegen und nicht erst nach oben oder gar nach hinten angezogen werden.“ (Richtlinien Band 1)
Schwung, auch wenn er sich durch das Reiten verstärkt herausarbeiten lässt, ist also letztlich eine Qualität des Pferdes. Es sind dafür bestimmte körperliche Voraussetzungen notwendig, wie sie (mehr oder weniger) Warmblüter bzw. Vollblüter mitbringen – im Gegensatz zu Barockpferderassen. Schwung meint nicht die physikalische Größe „Impuls eines bewegten Körpers“, sondern die Schwebephase in der Gangmechanik eines Pferdes. Und die kommt im Trab am besten zum Ausdruck. Es ist sicher kein Zufall, dass die Bedeutung des Schwunges in einer Zeit des industriellen Fortschrittes und der Entwicklung des Reitens hin zu einer sportlichen Disziplin (und weg von der praktischen Nutzung des Pferdes) immer mehr in den Vordergrund trat. Auch wenn es negativ klingen mag: Schwung ist eine Modeerscheinung, die einem bestimmten Zeitgeist entspricht.
Sucht man den Begriff Schwung in der englischen, französischen, italienischen oder spanischen Sprache, so stößt man zwar auf den Begriff Impulsion, nicht aber auf den Begriff Schwung.
Stellt man den Schwung der Impulsion gegenüber, so ist Schwung eine „Qualität“ des Pferdes, die vom Exterieur abhängt und durch die züchterische Arbeit herausgebildet und gefördert wird (Gangvermögen). Die Impulsion dagegen meint einen „hohen Grad an Reaktionsbreitschaft“, die vom Schenkelgehorsam bestimmt wird. Sie ist ausschließlich das Ergebnis einer Schulung auf den Schenkel und betrifft alle Gangarten. Ohne Impulsion keine Légèreté!
Leider wird in Übersetzungen sehr häufig statt Impulsion der Begriff Schwung verwendet. So ist selbst in dem Buch von Philippe Karl „Reitkunst“ von der „Eroberung des Schwungs“ die Rede. Erst in der Neuauflage von 2009 ist dieser Fehler behoben.
Auch in der Zielsetzung der Schenkeleinwirkung herrscht zwischen den Schulen keineswegs Einigkeit. Deutsche Reitlehre: „Die Einwirkung mit den Schenkeln veranlasst die Bewegung des Pferdes und erhält sie aufrecht.“ (Richtlinien Band 1)
Für die Légèreté ist zwar der erste Teil des Zitates richtig, nicht aber der zweite. Der Schenkel veranlasst die Bewegung, aber er erhält sie nicht aufrecht. Die Bewegung aufrecht zu erhalten ist Sache des Pferdes, also wiederum ein Ergebnis der Schulung.
Wie soll die Aufrechterhaltung der Bewegung laut Deutscher Reitlehre zu Stande kommen? „Bei weich am Pferdeleib anliegenden Unter schenkeln kommt die Einwirkung bereits dadurch zustande, dass der Rumpf des Pferdes sich im Rhythmus des Bewegungsablaufes wechselweise vermehrt nach rechts oder links wölbt. Dadurch wird das Gewicht des anliegenden Unterschenkels zur Seite geschoben, wodurch ein gewisser Druck auf die Seiten des Pferdes erzeugt wird. Das Pferd holt sich also bei jedem Schritt oder Tritt eine Einwirkung des stetig anliegenden Schenkels und treibt sich dadurch gleichsam selbst, ohne dass der Reiter aktive Muskelarbeit leistet.“ (Richtlinien Band 1)
Zwei Anmerkungen dazu: Dass es sich hier um ein Ideal handelt, merkt man spätestens dann, wenn man sich den üblichen Reitunterricht anhört. Da ist dann tatsächlich ständiges aktives Treiben gefordert. Zweitens: Was mag ein Pferd davon halten, wenn es beim Reiten ununterbrochen einen Impuls im immer gleichen Rhythmus spürt, ohne dass es deshalb schneller gehen soll? Es wird schlicht und einfach abstumpfen.
Übrigens, E. Hübener hat in seinem Aufsatz „Die Genealogie eines Irrtums“ sehr ausführlich dargestellt, dass nicht durch das zur Seite schieben des Schenkels ein „gewisser Druck“ erzeugt wird, sondern dass der gegenüberliegende Schenkel diesen Druck ausübt, weil er an den wegschwingenden Pferderumpf fällt.
Schwung und Impulsion sind also zwei Begriffe mit sehr unterschiedlichen Inhalten, die auch unterschiedliche Ausbildungsziele und Arbeitsweisen zur Folge haben.
Warum geht ein Pferd vorwärts, wenn man die Schenkel anlegt?
Angenommen, man sitzt zum ersten Mal auf einem jungen Pferd, das gerade angeritten wird. Und jetzt kommt der Moment, in dem sich das Pferd in Bewegung setzen soll. Also legt man die Beine an, und … was passiert dann? Entweder es passiert überhaupt nichts, oder man hat Glück und das Pferd will zum nächst gelegenen Grasbüschel und setzt sich deshalb in Bewegung, oder das Pferd erschrickt und möchte den „Säbelzahntieger“ auf seinem Rücken loswerden. Eines jedenfalls wird das Pferd nicht machen, sich durch den Schenkelimpuls sofort in einem schönen gleichmäßigen Schritt vorwärts bewegen. Wie soll es auch. Es gibt am Pferd keinen Schalter, den man nur zu drücken bräuchte und schon marschiert das Pferd los.
Das Pferd muss also erst lernen, dass der Schenkelimpuls Vorwärts bedeutet. Dafür ist ein „Hilfsmittel“ notwendig, von dem man weiß, dass es das Pferd in jedem Fall veranlasst, vorwärts zu gehen. Und das ist die Gerte. Die Aufgabe besteht darin, durch Schulung die Gerte durch das Bein zu ersetzen. Die Vorwärtsbewegung (konditionierte Reaktion) wird zu Beginn ausgelöst durch die Gerte (unkonditionierter Reiz) und soll durch einen neuen Reiz (konditionierter Reiz), nämlich das Bein, ersetzt werden. Es geht hier also ganz banal um Konditionierung. Die „Intensität“ des Schenkelimpulses spielt deshalb auch keine Rolle. Aber sie muss so hoch sein, dass sie vom Pferd wahrgenommen werden kann und in jedem Fall höher als die „üblichen“ Berührungen durch den Schenkel beim Reiten. Und damit bestimmt allein der Reiter durch seinen ausbalancierten, hilfenunabhängigen Sitz und durch die Schulung des Pferdes, wie fein seine Schenkelhilfe sein kann.
Vorgehensweise bei der Schulung
Reagiert das Pferd auf einen leichten Schenkeldruck nicht, oder nur sehr verhalten, wird der Schenkeldruck durch die Gerte ergänzt. Der Schenkeldruck wird (ohne ihn zu erhöhen!) so lange aufrechterhalten, bis sich das Pferd durch den Gerteneinsatz lebhaft in Bewegung setzt. Die Zeit zwischen dem Schenkelimpuls und dem Gerteneinsatz liegt idealerweise bei 0,5 sec. Dann die Bewegung mindestens so lange aufrecht erhalten, bis das Pferd sicher ist, dass die Antwort auf Bein/Gerte korrekt war. Eine Pause im Halt am langen Zügel einlegen, bis sich alle Aufgeregtheit gelegt hat. Das Pferd wieder mit Schenkel und wenn nötig mit Gerte vorwärts schicken … usw.
Achtung: Diese Arbeit spricht auch den Fluchtimpuls eines Pferdes an, kann also „aufregend“ sein. Und ein Pferd kann nur lernen, wenn es nicht aufgeregt ist. Deshalb muss man den Gerteneinsatz sehr sorgfältig abwägen. Er sollte intensiv genug erfolgen, um eine Reaktion hervorzurufen, sollte aber nicht zu einer übertriebenen Reaktion des Pferdes führen. Ein sich steigerndes, schnell aufeinander folgendes „Pulsieren“ mit der Gerte ist effektiver als ein einzelner Schlag. Immer wieder Pausen einlegen. Die Anforderungen langsam steigern.
Wenn das Pferd von sich aus das Tempo verringert, auf keinen Fall mit den Schenkeln „nachtreiben“, sondern sofort mit der Gerte das ursprüngliche Tempo wieder herstellen. So lange das Pferd in dem verlangten Tempo bleiben soll, haben die Schenkel nichts mehr zu tun. Lediglich wenn eine Verstärkung der Vorwärtsbewegung gewünscht ist, kommen die Schenkel wieder zum Einsatz.
Die Reaktion des Pferdes auf den Schenkelimpuls ist also ein durch Konditionierung erlerntes Verhalten, das auch wieder verlernt werden kann. Wenn der Schenkelimpuls gar keine Verstärkung der Vorwärtsbewegung bewirken soll, sondern z. B. lediglich der Aufrechterhaltung der Bewegung dient, verliert er auch seine Bedeutung. Das Pferd stumpft ab und wird „faul“.
Der separate Einsatz der Hilfen
Was passiert eigentlich, wenn zwei sich widersprechende, konditionierte Reaktionen gleichzeitig abgerufen werden? Also zum einen ein Schenkelimpuls, der die Impulsion auslöst und zum anderen ein Zügelimpuls, der das genaue Gegenteil bewirken soll. Der Schenkel fordert das Pferd auf vorwärts zu gehen. Aber gleichzeitig gibt die Hand den Impuls, eben nicht Vorwärts zu gehen. Was lernt das Pferd? Es lernt sowohl die Schenkelhilfe als die Hilfen der Hand zu ignorieren. Und damit ist die Grundlage für einen immer exzessiveren Einsatz der Hilfen gelegt. Aber es gibt noch einen psychischen Aspekt: Der Ausweg aus den sich widersprechenden Anforderungen für das Pferd heißt geistige Gleichgültigkeit. Jean-Claude Racinet drückt es sehr drastisch aus: „d. h., dass man durch ein solches Reiten ein Verhalten schüfe, das beschrieben werden muss als das eines Pferdes, das sowohl nicht auf die Hilfen der Schenkel reagiert als auch psychologisch nicht ausgeglichen ist, kurz, ein gleichzeitig abgestumpftes und neurotisch befangenes , ein gleichzeitig körperlich unempfindliches und geistig stumpfes Pferd.“
Sicher gibt es Pferde, die diese Art der Hilfengebung unbeschadet überstehen – aber das sind die talentiertesten, sorgsamst ausgewählten Pferde und nicht die Pferde, die man üblicherweise zur Verfügung hat. Und was passiert mit denen? Sollte eine pferdegerechte Ausbildung nicht für alle Pferde da sein? So genannte „faule Pferde“ oder Pferde die im „Maul tot sind“, sind das Ergebnis einer falschen Ausbildung.
Um also sowohl die Impulsion zu erhalten, als auch die „Feinheit“ des Maules, dürfen Hilfen nicht gegeneinander eingesetzt werden. „Hand ohne Schenkel, Schenkel ohne Hand“. Das gilt auch für das durchparieren zum Halt!
Der seitwärts treibende Schenkel
Um für das Pferd eindeutig zu sein, wird der seitwärts treibende Schenkel etwa eine Hand breit zurück verlagert. Genauso wenig wie das Anlegen beider Schenkel von sich aus eine Vorwärtsbewegung auslöst, genauso wenig bewirkt der seitwärts treibende Schenkel von sich aus eine seitliche Verlagerung der Kruppe. Für beide Wirkungen der Schenkel muss das Pferd eine Schulung durchlaufen.
Vorgehensweise: Da die Position des Schenkels am Gurt bereits für die Vorwärtsbewegung bestimmt ist, muss der seitwärts treibende Schenkel hinter dem Gurt eingesetzt werden. Als Figur eignet sich für den Lernvorgang die Wendung um die Vorhand. Soll die Kruppe z. B. nach rechts verlagert werden, so ist das Pferd nach links gestellt. Zu Beginn wird der linke Schenkel für die Bewegung noch nicht aktiv verwendet, sondern nur passiv angelegt. Erst später wird er zur eigentlichen Hilfe. Es versteht sich von selbst, dass beim Erlernen der Vorhandwendung ein Helfer sehr nützlich ist.
Versteht das Pferd die Bedeutung des seitwärts treibenden Schenkels, so kann man die Wendung erst mit gerade gestelltem Pferd, später mit dem in Bewegunsrichtung gestellten Pferd (in unserem Beispiel also nach rechts gestellt) ausführen.
Auch für den seitwärts treibenden Schenkel gilt, dass er nur eingesetzt wird, um die Kruppe in Bewegung zu setzen, nicht um die Bewegung zu erhalten.
Der verwahrende Schenkel
Um auf gebogenen Linien ein Ausfallen der Hinterhand zu verhindern, wird ebenfalls der seitwärts treibende Schenkel eingesetzt. Er darf nicht schon „vorsorglich“, sondern nur dann aktiv tätig werden, wenn die Hinterhand tatsächlich ausfällt, um die Bedeutung des seitwärts treibenden Schenkels nicht zu verwässern.
Was der Schenkel nicht kann
Eine der gängigsten Lehrmeinungen ist die, dass das Anlegen der Unterschenkel ein vermehrtes Untertreten der Hinterbeine hervorruft. Angeblich sollen sich bestimmte Muskeln durch den Druck der Schenkel reflexartig zusammenziehen und damit das vermehrte Vorschwingen auslösen. Wäre dem so, müsste das Anlegen beider Schenkel unweigerlich zum Halt führen: Der Reiter legt die Schenkel an, die Hinterbeine des Pferdes treten dadurch unter und … mit dem Reiten wäre es vorbei. Das Pferd würde zum Standbild erstarren. Doch was heißt eigentlich „vermehrtes Untertreten“? Verkleinert sich dadurch die Stützbasis des Pferdes? Die Vorwärtsbewegung ist das Resultat einer pendelnden Bewegung der Pferdebeine. So wie der Schwung des Pendel zur einen Seite vom Schwung zur anderen Seite abhängt, so umfasst das Untertreten in gleichem Maß das Nach-hinten-Hinaustreten. Die Tritte werden länger, mehr aber auch nicht. Die Kruppe flacht durch den vermehrten Schub ab. Das Gegenteil von Versammlung tritt ein. Die Schenkel können daran nichts ändern.
Aber auch bei der Biegung des Pferdes sollen die Schenkel eine gewichtige Rolle spielen. Da gibt es zunächst die Stellung: Der Kopf soll sich durch eine Zügelhilfe im Genick seitlich wenden, wobei der Hals nur geringfügig gebogen und der Rest der Wirbelsäule gerade ist. Die Biegung dagegen ist eine Krümmung über die gesamte Längsachse der Wirbelsäule hinweg.
Dass die Stellung durch eine Zügelhilfe erreicht werden soll, ist klar. Dass die Biegung exakt am Ende des Halses aufhören soll, schon weniger. Wie also soll die Biegung des Pferderumpfes nach Richtlinienfür Reiten und Fahren zu Stande kommen?
„Der innere Gesäßknochen wird vermehrt belastet“ – einverstanden, aber nur wennn ich abwenden will
„der innere Schenkel treibt am Gurt den gleichseitigen Hinterfuß vor“ – was definitiv nicht geht – und warum soll ich treiben, wenn ich keine Änderung in der Bewegung will?
„der verwahrende äußere Schenkel (…) verhindert ein Ausfallen der Hinterhand“ – und tut damit gar nichts, so lange die Hinterhand nicht ausfällt
„der innere Zügel sorgt für eine weiche Stellung (…) – einverstanden
„der äußere Zügel (…) verhindert eine zu starke Halsabstellung und begrenzt die Schulter“ – na ja, auch einverstanden
Und jetzt ist das Pferd gebogen? Der Unterschied zwischen Stellung und Biegung soll also ein Resultat des treibenden inneren Schenkels, einer Gewichtshilfe und des verwahrenden äußeren Schenkels sein! Ich will die Wirkung der Gewichtshilfe keineswegs „klein reden“, sie kann sicher sehr nützlich sein, aber kein Gewicht und kein Schenkel ist im Stande ein Pferd zu biegen. Für die Biegung des Pferdes ist die Biegung des Halses ausschlaggebend – und ein losgelassenes, entspanntes, gymnastisiertes Pferd. Auch ein Pferd hat nur eine Wirbelsäule – und die hat einen „Funktionszusammenhang“.
Noch ein kurzes Wort zum Schenkel, der den gleichseitigen Hinterfuß angeblich vortreibt: Dass der Schenkelimpuls durch eine entsprechende Schulung vorwärtstreibend ist, versteht sich von selbst. Aber was passiert bei diesem Vorwärtstreiben? Wenn das Hinterbein auffusst, „zieht“ es in der Bewegung den Pferdekörper erst einmal nach vorne. Der eigentliche Schub aber entsteht, wenn sich das Hinterbein (Standbein) nicht mehr unter dem Körper befindet, sondern nach hinten heraustritt und „sich mit verstärkter Kraft vom Boden abschnellt“ (Waldemar Seunig). Das vorschwingende Hinterbein (Spielbein) „wird nur weiter ausholen müssen, um dem stärkeren Abstoß Raum zu geben. Darin besteht aber gerade die optische Täuschung, die uns den Fehlschluss suggeriert, dass der ohnehin im Vorschwingen befindliche Fuß derjenige sei, der für die Beschleunigung zu sorgen habe“ (Waldemar Seunig). Konsequenz: Es ist einerlei, wann und auf welcher Seite ich den Schenkel einsetze, er wirkt immer auf den „schiebenden“ Hinterfuß.
Für eine weitere Beschäftigung mit diesem Thema empfehle ich folgende Bücher: Jean-Claude Racinet, „Auf dem falschen Fuß“, Cadmos, Jean-Claude Racinet „Feines Reiten“ und Philippe Karl, „Irrwege der modernen Dressur“, Cadmos.
Erich Metterlein
Frieding 14. April 2010
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